Museumstour

Raum 4: Die Heilige in allen Nöten des Lebens

Heilige als Helfer in ausweglosen Situationen

Das Alltagsleben der bäuerlichen Bevölkerung Österreichs stand in enger Verbindung mit der katholischen Religion. Man begann und beendete den Tag mit einem Gebet, lebte in Gottesfurcht, aber auch mit dem göttlichen Trost.

Heilige stellten gewissermaßen das Verbindungsglied zwischen dem Irdischen und dem Göttlichen dar. Familiärer, vertrauter und greifbarer als die Dreifaltigkeit, waren sie Adressaten in jenen Nöten, die man nicht wagte, dem Allmächtigen vorzutragen. Der Votant (“votum“ - lateinisch: das gelobte Opfer, spätlateinisch: Wallfahrt) legte gewissermaßen sein Schicksal in die Hand des Heiligen und empfand Erleichterung durch das Abgeben der Verantwortung. 

© Foto: Stefan Heim

Die Heilige der kleinen Leute

 Mehr als 20.000 katholische Heilige teilten - in Fortführung des römischen Vielgöttersystems - die Zuständigkeitsbereiche unter sich auf. Die Verknüpfung römisch-antiker, räthischer und christlicher Religionspraktiken im Alpenraum resultierte vermutlich aus dem langjährigen Nebeneinander der Religionen (15 v. Chr. ~ 400 n. Chr.). Die reformatorischen Kirchen kennen Heilige als Zeugen der Wirksamkeit der göttlichen Gnade (z. B. Augustinus), lehnen aber die Heiligenverehrung ab.

Minorities always rule (Es herrschen immer Minderheiten). Die breite Basis der Recht- und Mittellosen besaß weder im Landtag noch in der Kirche eine Vertretung. Selbst die Idole der damaligen Zeit – die Heiligen - entstammten höheren sozialen Klassen. Mit Notburga, ebenso wie Gunthildis, Radegundis und Zita, entwickelten sich erstmals Leitbilder aus der Unterschicht. 

© Foto: Stefan Heim
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Raum 4: Die Heilige in allen Nöten des Lebens
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