Museumstour
Einführung
Wer war eigentlich diese Frau?
Notburga wurde gemäß den letzten Aufzeichnungen im Jahr 1265 als Tochter eines Hutmachers in Rattenberg (s. Bild: Rattenberg heute) geboren. Zu dieser Zeit gehört Rattenberg zu Bayern. Sie verdingte sich als Dienstmagd bei Heinrich I. von Rottenburg auf Schloss Rottenburg. Die Herren von Rottenburg waren zu dieser Zeit die Hofmeister der Grafen von Tirol.
Sie kümmerte sich bereits zu jener Zeit um die Armen, Behinderten und Kranken. So verteilte sie, mit Duldung ihres Dienstherren, die Reste der Speisen von der Burg an die Bedürftigen. Als Heinrich I. verstarb und sein Sohn Heinrich II. von Rottenburg der neue Herr des Burg wurde, verbot dessen Frau Ottilia Notburga, weiterhin die Speisereste an das Volk zu verteilen. Notburga gehorchte und legte von da an für sich selbst regelmäßig Fastentage ein. Das Essen, das sie selbst an diesen Tagen nicht aß, verteilte sie weiterhin an die Bedürftigen. Auch dieses Verhalten missfiel Ottilia, so dass sie ihren Mann gegen Notburga aufbrachte.
Holzspan-Wunder
Eines Tages, Notburga trug in ihrer Schürze Essen für die Armen und in der Hand einen Krug mit Wein, hielt sie ihr Dienstherr auf dem Burghof an. Er wollte von ihr wissen, was sie bei sich trüge. Der Legende nach soll Notburga geantwortet haben: "Holzspäne und Lauge." Als Heinrich II., der ihr keinen Glauben schenkte, nachsah, trug sie in ihrer Schürze nur noch Holzspäne, und im Krug war Lauge.
Ihr Dienstherr beendete das Dienstverhältnis jedoch bald, und Notburga musste die Rottenburg verlassen. Notburga fand in der nahen Gemeinde Eben am Achensee eine Anstellung als Bauernmagd. Sie versorgte das Vieh und half bei der Feldarbeit. Notburga hatte sich beim Bauern das Recht erbeten, beim ersten Glockengeläut am Abend die Arbeit niederzulegen um zu beten.
Sichel-Wunder
Eines Nachmittags aber, das Wetter drohte umzuschlagen, verlangte der Bauer, dass niemand die Arbeit niederlege, bevor nicht alles Getreide eingeholt sei. Beim ersten Glockengeläut legte Notburga wie immer die Arbeit nieder. Der Bauer jedoch wollte sie nicht gehen lassen. Der Legende nach warf Notburga ihre Sichel in den Himmel, wo diese an einem Sonnenstrahl hängen blieb. Der Bauer erschrak und ließ Notburga ziehen.
Zurück auf der Rottenburg
Nachdem Tod von Heinrichs Frau Ottilia fand diese, so berichtet die Legende, keine Ruhe im Grab. Außerdem war auf der Rottenburg ein blutiger Bruderkrieg ausgebrochen. Heinrich II. von Rottenburg und sein Bruder Siegfried kämpften gegeneinander, im Verlauf der Auseinandersetzung brannte es auf der Rottenburg. In dieser Situation erinnerte sich Heinrich II. an seine Magd Notburga. Er bat sie, auf die Burg zurückzukehren. Für seine Frau stiftete Heinrich eine jährliche Speisung von 500 Armen. Notburga gelang es schnell, zwischen den Brüdern Heinrich und Siegfried Frieden zu stiften.
Bis an ihr Lebensende blieb Notburga auf der Rottenburg. Heinrich II. und seine zweite Frau erlaubten ihr das Versorgen und Pflegen der Armen und Kranken auf der Burg.
Ochsen-Wunder
Vor ihrem Tod äußerte Notburga den Wunsch, dass man ihren Leichnam auf einen Karren mit zwei Ochsen legen und dort begraben sollte, wo der Karren stehen blieb. Der Legende nach sollen die Ochsen den Karren von der Rottenburg hinauf bis nach Eben am Achensee gezogen haben. Die Ochsen, so die Legende, haben erst vor der Kirche in Eben angehalten.
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